Polarität von Mann und Frau

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Schon die alten tantrischen Lehren sprechen von männlichen und weiblichen Energien, die unterschiedlich angelegt sind. Dieser Unterschied wir Polarität genannt. Er wirkt sich erheblich auf die Dynamiken aus, welche die Partner in ihrer Beziehung erleben. Es gilt als anerkannt, dass ein gewisses Maß an Polarität für die (sexuelle) Anziehung wichtig ist.  

Frauen und Männer tragen aber auch männliche und weiblichen Anteile in sich, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Diese Anteile sind wichtig, um Empathie und Verständnis für die Bedürfnisse des (andersgeschlechtlichen) Partners aufbringen zu können. In der Regel überwiegen diese männlichen und weiblichen Anteile aber nicht, d.h. Frauen befinden sich mehr in ihrer weiblichen und Männer mehr in ihrer männlichen Polarität.

Wenn sich allerdings diese Polaritäten zu sehr vermischen oder umkehren, dann können sich Dynamiken einstellen, die der Beziehung schaden. Einen solchen Fall zeigt das nachstehende Video, welches der Reality Serie „Stranger Sins“ entnommen ist und gleich doppelt von Yvonne Mouhlen als auch von Christian Hemschemeier kommentiert wird. Beide sind sich einig, dass die Dynamiken der Beziehung des gezeigten Paares ungesund bis toxisch sind, weil sich die junge Frau stark in der männlich dominanten Polarität befindet und ihrem Mann, der sich mehr in der weiblich devoten Polarität befindet, ihre Vorstellungen aufdrängt. Das gezeigte Paar ist sich uneinig über die Beziehungsform: Die junge Frau möchte die Beziehung öffnen, ihr Mann aber nicht. Doch anstelle eine klare Grenze zu ziehen, stellt er sein Bedürfnis hintan, um ihr Bedürfnis erfüllen zu können.

Christian Hemschemeier kommentiert die bereits von Yvonne Mouhlen kommentierte erste Folge der Reality Serie “Stranger Sins”

Christian Hemschemeier zeigt an diesem Beispiel (ab Minute 15:49) ein noch zu wenig bewusstes Dilemma auf, vor dem manche Frauen zu stehen scheinen. Sie wünschen sich von Männern einerseits, dass sie mehr Empathie und Rücksicht auf ihre Bedürfnisse nehmen, wofür sie ihren weiblichen Pol stärken müssen. Doch paradoxerweise schwächen die Männer andererseits genau dadurch ihre sexuelle Anziehung. Gleichzeitig verlieren sie an Respekt (ab Minute 25:14) und die sexuelle Anziehung zu anderen Männern, die sich in ihrer Polarität befinden, nimmt zu.

Begünstigt durch die Emanzipation – deren Errungenschaften mehr als notwendig waren – haben manche Frauen offenbar den männlichen Anteil in sich so sehr erhöht, dass sie „der Mann“ in der Beziehung geworden sind. Und manche  Männer haben sich zu weit aus ihrer Polarität bewegt und die Rolle „der Frau“ in der Beziehung eingenommen. Doch das verringert die Anziehung . Standards (Grenzen aufzeigen) und  Dealbraker (Konsequenzen nach Grenzüberschreitung ziehen) zu setzen, wie es Christian Henschelmeier in vielen seiner Videos empfiehlt, scheint heutzutage wichtiger denn je zu sein, um in seiner Polarität bleiben zu können, Co- Abhängigkeiten zu vermeiden und in keine ungesunden oder gar toxischen Beziehungen zu geraten.

Das Beispiel in diesem Video würde nach Ansicht von Christian Hemschemeier der Red Pill- Bewegung in die Händen spielen. Ein Mann, der sich mehr in der weiblichen Polarität befindet, wird von den Anhängern dieser Bewegung auch „Beta“ genannt, wohingegen ein Mann ein „Alpha“ ist, der sich überwiegend in seiner männlichen Polarität befindet. Ihrer Ansicht nach würde der Beta Mann das Bedürfnis nach emotionaler Heimat und der Alpha Mann das nach sexuellem Abenteuer erfüllen. Diese Aufteilung der Bedürfnisse sei evolutionäre angelegt und nicht veränderbar: „Beta sucks, Alpha fucks“ ist ein geflügelter Spruch aus der Red Pill- Bewegung, der von den im Video gezeigten Dynamiken bestätigt zu werden scheint.

Auch Männer können diese Ambivalenz zwischen den Wünschen nach emotionaler Heimat (vertrauter Partner) und Abenteuer (Sexpartner) spüren, wenngleich aus anderen Motiven. Nur wenn wir uns diese Ambivalenz der Bedürfnisse bewusst vor Augen führen, können wir ungesunde Dynamiken von Anfang an erkennen und vermeiden.

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