Als ich mich eingehenden mit spirituellen Ansichten über Beziehungen beschäftigte, sind mir u.a. die Videos von Sadhguru aufgefallen. Er betrachtet unsere Beziehungen und Sexualität aus der yogischen Kultur heraus. In der yogischen Kultur besteht der Mensch aus verschiedenen Körpern, die alle miteinander durchdrungen und verwoben sind. Neben dem grobstofflichen, sichtbaren, physischen Körper gibt es noch den feinstofflichen, unsichtbaren Körper, der sich wiederum in weitere Körper, wie beispielsweise dem emotionalen (Gefühle) und dem mentalen Körper (Verstand, Vernunft) unterteilt.
Alle Körper zusammen werden das “Yogische System” genannt. Nach den Ausführungen von Sadhguru nehmen alle diese Körper Erinnerungen auf, was in der yogischen Kultur Runanubandha genannt wird. Für die spirituelle Entwicklung sei es nach Sadhgurus Ansicht wichtig, das Runanubandha klein zu halten bzw. es bewusst aufzunehmen.
Im vorstehenden Video spricht Sadhguru auf die Auswirkungen auf diese Körper, wenn wir häufiger Sex mit wechselnden Partnern haben.
Gerade bei sexuellen Begegnungen würde der Körper viel Runanubandha – wie er im vorstehenden Video ab Minute 5:45 erläutert – aufnehmen, weil viele komplexe Erinnerungen zwischen den Sexpartnern ausgetauscht werden. Mit jedem weiteren Sexpartner würden diese komplexen Erinnerungen zunehmen, uns verwirren innerlich zerreißen und daran hindern, zur Ruhe zu kommen. Ohne Ruhe würden wir zwar Vergnügen empfinden können, aber keine Freude. Die Lehre von Runanubandha kann auch als Empfehlung verstanden werden, die Erinnerungen möglichst einfach und “rein” zu halten und nicht beliebig aufzunehmen.
erinnerung_des_koerpers-sadhguruIn dem nachfolgenden Video spricht Kiria Vandekamp ab Minute 9:24 von einer energetischen Verbindung, die auch nach dem Sex zwischen den Partnern für eine lange Zeit bestehen bleiben soll. Ihre Ausführungen klingen sehr ähnlich wie die zuvor von Sadhguru beschriebene Wirkung von Runanubandha.
In meinem Buch gehe ich im Kapitel “Spirituelles Wachstum” genauer auf spirituelle Lehren ein und grenze diese von der “Pseudospiritualität” ab.
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