In seinen Büchern schreibt David Schnarch über eine interessante Dynamik in Beziehungen. Seinen Erfahrungen zufolge setze sich derjenige Partner überwiegend durch, der weniger sexuelles Verlanges – also eine geringere Libido – verspüre. Der Partner mit dem größeren sexuellen Verlangen sei eher bereit nachzugeben, um eine gute Stimmung zu erzeugen, damit der Partner mit dem geringen Verlangen weniger Gründe geliefert bekomme, Sex abzulehnen.
Diese Dynamik kann zu bedürftigem bis hin zu co-abhängigem Verhalten des Partners mit der größeren Libido führen. Denn er könnte bereit sein, seine Werte und Standards aufzugeben, um Sex zu bekommen. Anstelle dieses Verhaltens könnte der Partner mit der.größeren Libido auch eine Affäre beginnen.
Aus vorgenannten Gründen sollte eine (sehr) ungleich verteilte Libido zwischen den Partnern unbedingte thematisiert werden – wobei es wichtig bleibt, trotz allen Verständnisses für den Partner in der eigenen Polarität zu bleiben. Andernfalls begünstigt diese Dynamik die vorgenannten Verhaltensweisen, die ungesund für die Beziehung sind. Die Liebessprache des Partners zu kennen, sollte hilfreich sein, mit einer unterschiedlich verteilten Libido umgehen zu können. Denn die Partner versichern sich trotz dieses Unterschieds gegenseitig ihre Liebe, sodass sich auf dieser Basis Wege aufzeigen sollten, wie die Partner mit dem unterschiedlich ausgeprägten Verlangen umgehen können.
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